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André Brie gesteht Stasi-Mitarbeit

■ Der PDS-Vize weist jedoch Spionagevorwürfe zurück

Berlin (AP) – Der stellvertretende PDS-Vorsitzende André Brie hat eingestanden, jahrelang für das DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gearbeitet zu haben. Brie sagte dem Neuen Deutschland, es sei um „die Einschätzung von Reisekadern, um meine eigenen Reiseberichte und um politische Einschätzungen“ gegangen. Seine Tätigkeit habe damit begonnen, daß er als Soldat Hakenkreuzschmierereien gemeldet habe. Die Generalbundesanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche Ermittlungen gegen den PDS-Politiker wegen des Verdachts der Spionage für den sowjetischen Geheimdienst KGB eingeleitet. Diesen Vorwurf wies Brie jedoch entschieden zurück.

Beamte des Bundeskriminalamtes hatten letzte Woche Bries Wohnung und andere Räumlichkeiten durchsucht. Brie, der auch Vorsitzender der Berliner PDS ist, erklärte, er könne nicht ausschließen, daß die Vorwürfe den Verlauf des Landesparteitages am kommenden Wochenende beeinflussen würden. Bries Vorgänger im Amt als PDS-Landeschef, Wolfram Adolphi, war im vergangenen Jahr wegen eingestandener Stasi- Mitarbeit von der PDS-Spitze zum Rücktritt gedrängt worden.

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