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Kuckuckseier für Gorleben

■ Atommüllfässer für das Zwischenlager waren falsch ausgezeichnet

Mindestens drei zur Zwischenlagerung in Gorleben vorgesehene Fässer mit Atommüll waren falsch ausgezeichnet. Das haben erste Untersuchungen des Faßinhalts durch Duisburger Betriebsstätte der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) ergeben. Aus dem Umweltministerium in Hannover verlautete am Donnerstag, daß bei der Untersuchung der ersten neun Fässer in der in einem Faß sogar kernbrennstoffhaltiger Abfall festgestellt worden ist. Das Duisburger Gewerbeaufsichtsamt mit seiner Zentralstelle für Sicherheitstechnik, Strahlenschutz und Kerntechnik habe das Faß sofort zum Kernforschungszentrum Jülich transportieren lassen.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg bezeichnete den Vorgang als Verstoß gegen die Einlagerungsbestimmungen in Gorleben und auch gegen die Umgangsbestimmungen in Duisburg.

In der kommenden Woche habe das Umweltministerium zu einem klärenden Gespräch über offene Fragen zum atomaren Faßlager Gorleben neben der Gewerbeaufsicht auch die Bürgerinitiative nach Gorleben eingeladen, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Für die Fortsetzung der Faßauslagerung von Gorleben nach Duisburg ist nunmehr noch der Abschluß eines Vertrages zwischen dem Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg und der Kernforschungsanlage Jülich erforderlich. Voraussetzung hierfür ist die Erklärung des Kernkraftwerks Stade als Abfalleigentümer, bei eventueller Nichteinhaltung der Einlagerungsbestimmungen für Gorleben zuur Rücknahme ihrer Abfälle in der Lage zu sein.

dpa

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