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Quagga und King Kong geben sich die Ehre

■ Sonderausstellung des Zoologischen Instituts Hamburg beantwortet auch die Frage: Können Fische riechen?

des Zoologischen Instituts Hamburg beantwortet auch die Frage: Können Fische riechen?

Dieses Aktfoto zeigt ein Quagga. Zu bewundern ist das nackte alte Huftier auf der Sonderausstellung des Zoologischen Museums im Institut der Uni Hamburg. Das hanseatische Quagga – sein Fell ist in München, seine Knochen sind nicht mehr auffindbar – ist Teil einer wissenschaftlichen Sammlung, die aus Anlaß des 150jährigen Geburtstages des Museums der Öffentlichkeit gezeigt wird.

Das mit dem Zebra verwandte, Ende vorigen Jahrhunderts ausgerottete Quagga dient als Schaubeispiel für Tierpräparationen. Wurden die toten Tiere früher noch mit Torf und Stroh gefüllt, werden bei den modernen dermoplastischen Präparationsmethoden die Körper aus Latex nachmodelliert. Dann wird ihnen das von Fett gereinigte Fell übergezogen.

Sehr anschaulich kann der zoologische Laie dies beim Gorilla nachvollziehen. Schritt für Schritt sind die einzelnen Stadien des Präparierens auf einer Fotowand dokumentiert – vom Nacktmodell bis zum ausgestelltem Endprodukt. Gleich daneben steht ein weiteres Menschenaffenexemplar, das jedoch an King Kong erinnert. Der Riesenaffe steht für die Anfang dieses Jahrhunderts herrschende Auffassung, das wilde Tier sei eine Bestie.

1843 wurde das Museum von dem Präsidenten des naturwissenschaftlichen Vereins, Heinrich von Struve und dem Hamburger Senat gegründet. Sie schöpften aus den Privatsammlungen von Hamburger Kaufleuten, die während der Kolonialisierung entstanden. Bis 1943 war das Museum am ehemaligen Schweinemarkt untergebracht, dort, wo heute das Kaufhaus Horten steht. In einer einzigen Kriegsnacht zerbombt, konnten nur wenige Teile gerettet werden.

Neben exotischem und kuriosem Material präsentieren Arbeitsgruppen des Instituts bis zum 23. Mai 15 tierische Themen und die Antwort auf die Frage: „Können Fische riechen?“. Die Jubiläumsausstellung ist bis Ende '93 zu sehen, dienstags bis freitags von 9-18 Uhr, sonnabends und sonntags 10 bis 17 Uhr. Eintritt frei.

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