Traumhaft schön: Geld durch Schmiere

Die starke Position ihrer Nivea hat der Beiersdorf AG (Hamburg) in den ersten vier Monaten dieses Jahres leichtes Wachstum gesichert. Die Kosmetik-Sparte cosmed legte um über zehn Prozent zu, während die Medizin-Sparte (Hansaplast) 7,5 Prozent und der tesa- Bereich 10,7 Prozent verlor.

Nach mehr als 30 Jahren konnte Beiersdorf die Nivea-Markenzeichenrechte unter anderem für England, Südafrika und Israel zurückerwerben. Diese waren nach dem zweiten Weltkrieg von den Siegermächten konfisziert worden. Beiersdorf mußte jetzt 137,5 Millionen Mark zahlen, laut Vorstandsvorsitzendem Hans-Otto Wöbcke fast 40 Millionen Mark zuviel: „Aber es bestand die latente Gefahr, daß die Rechte in die Hände eines anderen Wettbewerbers hätten fallen können.“

Im Gegensatz zu vielen anderen Industriebetrieben will Beiersdorf keine Produktionsanteile nach Osteuropa oder Fernost verlagern. Durch straffere Produktion habe Beiersdorf in den vergangenen vier Jahren rund 2200 Mitarbeiter abgebaut, das sind etwa zwölf Prozent der Belegschaft. Auch in diesem Jahr werde die Zahl der Beschäftigten weiter sinken.

Größere Einsparpotentiale sieht Wöbcke in der Materialwirtschaft. Allein in der deutschen cosmed- Sparte wurde der Verpackungsaufwand um 900 Tonnen reduziert, was dem Unternehmen zweistellige Millionenbeträge einsparen hilft.

Trotz der schwachen Wachstumsrate von 1,4 Prozent erhöhte sich der Jahresüberschuß im Konzern um 7,7 Prozent auf 158,5 Millionen DM. „Das unterstreicht, daß die Schlankheitskur der letzten Jahre gewirkt hat und Beiersdorf jetzt auch für schwierige Zeiten gut gerüstet ist“, meinte Wöbcke taz