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Schiff bis 30.6.94 im Kohlenhafen

■ Senat beschließt: Bis Herbst Alternativen entwickeln, sonst Weserbahnhof

Längstens bis zum 30.6.1994 soll das Unterbringungsschiff für Asylbewerber im Kohlenhafen liegen. Das entschied der Bremer Senat gestern einstimmig. Außerdem sollen die Ressorts Gesundheit, Stadtentwicklung und Bau zum vierten Quartal diesen Jahres prüfen, ob und gegebenenfalls welche Gebäude für die Unterbringung von Flüchtlingen hochgezogen oder ob Flüchtlinge in freiwerdenden Kasernen untergebracht werden können. Das beschloß der Senat einstimmig.

Uneins zeigte sich die Regierung für den Fall, daß weder Kasernen noch Neubauten das Unterbringungsproblem bis zum Herbst diesen Jahres lösen können. Wenn es keine Alternativen zum Schiff geben sollte, dann sollen noch im Herbst die technischen Maßnahmen für einen Anleger am Weserbahnhof eingeleitet werden. Für diesen Antragspunkt stimmten nur die SPD SenatorInnen. FDP und Grüne Regierungsmitglieder stimmten dagegen. Die Grünen lehnen die Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnschiffen generell ab. Die Liberalen wollen keine weiteren Kosten durch den Bau eines neuen Anlegers beim Weserbahnhof.

Trotzdem setzte sich Bürgermeister Wedemeier mit dem Vorschlag seiner Senatskanzlei gestern durch. „Wir hätten gleich im Weserbahnhof geplant, wenn wir gewußt hätten, was im Kohlenhafen auf uns zukommt“, erklärte er gestern. Er geht davon aus, daß die Zahl der Zuwanderer weiter ansteigen und sich von Asylbewerbern auf Flüchtlinge verlagern wird. Derzeit leben in Bremen etwa 8.000 Asylbewerber. mad/J.G.

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