: „Etwas besseres als die Nation“
Der Wohlfahrtsausschuß besuchte am Wochenende Rostock, Dresden und Leipzig. Der Ausschuß, ein Zusammenschluß von Kulturschaffenden, Musikern und Journalisten, gründete sich nach den rassistischen Anschlägen im August 1992 in Rostock-Lichtenhagen. Die Ausschußmitglieder wollen der ach-so-tiefen Besorgnis ums deutsche Ansehen, die sich in Lichterketten nach dem Motto „Wir sind die Guten“ ausdrückt, eine antinationale Position entgegensetzen. DieDiskussion über antifaschistische Praxis sollte verwoben sein mit musikalischen Darbietungen. DerAuftakt in der Rostocker Fußgängerzone war allerdings geprägt von hanseatischer Kühle, die Hamburger blieben bei der Diskussion unter sich, anders am Abend als Die Sterne, Captain Kirk & The Think about Mutation oder Blumfeldund andere völkerverständigend wirkten. In Dresden wurde am Samstag doch noch beim Straßenfest diskutiert. Mit den Gastgebern der Scheune in Dresden wurde heftig gestritten, ob man Faschos in Jugendzentren reinlassen soll oder nicht. Die Wessis meinten eher „nein“, anders die Sozialarbeiter aus dem Osten: „Solange einer keinen Ärger macht, lassen wir jeden rein.
Josef Kleine
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