piwik no script img

High-Tech gegen Müll-Mafia

■ Niedersachsen: Datensystem zur Verfolgung von Sondermüll in alle Welt

Niedersachsen will den Müllschiebern mit High-Tech auf die Schliche kommen. Mit dem neuen elektronischen Datensystem ARSYS (Abfall- und Reststoff-Überwachungssystem) sollen die besonders gefährlichen Sonderabfälle kontrolliert werden, teilte das Umweltministerium in Hannover mit. In Zusammenarbeit mit zwölf Bundesländern hat Niedersachsen begonnen, das System als Vorreiter flächendeckend einzuführen. Insgesamt kostet die Einführung von ARSYS und die Vernetzung mit anderen Systemen 2,4 Millionen Mark.

Dem „fragwürdigen Umgang mit Sonderabfällen“ will Niedersachsens Umweltministerin Monika Griefahn einen Riegel vorschieben: „Der Weg des Sondermülls vom Erzeuger zur Entsorgungsanlage soll nachprüfbar werden.“ Neben der computergestützten Kontrolle der Begleitscheine von Sondermüll sei aber auch von Bonn eine genaue Definition des Abfalls nötig, um eine Umdeklarierung des Mülls zu Wirtschaftsgut zu verhindern.

Bundesweit sollen alle Informationen über Abfallexporte und Müllschmuggel künftig in einer „Clearing-Stelle“ zentral gesammelt werden. Außerdem soll ein Haftungsfonds gegründet werden, mit dessen Geld illegal exportierter Müll aus aller Welt nach Deutschland zurückgeholt werden kann. Zahlen für den Fonds soll die abfall-exportierende Wirtschaft, forderte Griefahn in Zusammenhang mit der Umsetzung des „Basler Übereinkommens“ über Sondermüllexporte innerhalb der EG. Die deutsche Umsetzung zeige allerdings „Dilettantismus“. Der Abfall-Export außerhalb von EG und EFTA müsse generell verboten werden. bpo

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen