: Weniger Sozialwohnungen
■ Nagel setzt auf zweiten Förderweg
In Berlin sollen mit öffentlicher Förderung mehr Wohnungen für Durchschnittsverdiener und weniger Sozialwohnungen gebaut werden. Immer mehr Familien gerieten durch steigende Einkommen über die Grenze, die zum Bezug einer Sozialwohnung berechtige, sagte Nagel gestern. Deswegen sollten mehr Wohnungen im sogenannten zweiten Förderweg errichtet werden, weil hier der Kreis der Berechtigten größer sei. Die Zahl der staatlich geförderten Wohnungen bleibe mit 16.000 für 1993 und 18.000 für 1994 unverändert. Weil der zweite Förderweg für den Staat billiger sei als der normale soziale Wohnungsbau, spare Berlin zudem 1993 allein durch die Strukturveränderung 260 Millionen Mark.
Seit zehn Jahren seien die Einkommensgrenzen für den sozialen Wohnungsbau unverändert. Sie betragen für eine vierköpfige Familie in Westberlin, wo derzeit noch besonders günstige Bedingungen herrschen, etwa 57.000 Mark. In der Bundesrepublik einschließlich Ostberlin seien es rund 48.000 Mark. Laut einer vom Senat in Auftrag gegebenen Umfrage überschritten in Westberlin 73 Prozent und in Ostberlin 55 Prozent der Haushalte diese Grenze. dpa
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