: 81000 ABC-Schützen
■ Lehrerverbände kündigen Proteste an
Für 81 200 ABC-Schützen beginnt in der kommenden Woche der Ernst des Lebens. Zum ersten Mal werden sie sich auf den Weg zur Schule machen. Dabei sind die Erstklässler im Straßenverkehr besonders gefährdet, betonte Verkehrsminister Peter Fischer (SPD) am Freitag während einer gemeinsamen Pressekonferenz von drei Ministerien sowie Verkehrsverbänden in Hannover. Kinder seien durch ihre mangelnde Konzentrationsfähigkeit, eine längere Reaktionszeit und ihre geringe Körpergröße erheblichen Gefahren auf den Straßen ausgesetzt.
Allein im ersten Halbjahr 1993 seien in Niedersachsen 13 Kinder zwischen sechs und 15 Jahren im Straßenverkehr zu Tode gekommen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien insgesamt 2 456 Kinder im Straßenverkehr verunglückt. Das seien zwar knapp fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. „Aber immer noch zuviel“, unterstrich Fischer.
Auch schwere Schultaschen können ein Gesundheitsrisko für die Kinder sein. Darauf wies die Handelskrankenkasse (hkk) hin. Zu schwere Schulranzen könnten zu schweren Haltungsschäden führen, das Gewicht dürfe höchstens zehn Prozent des Körpergewichtes beim Kind betragen.
Zum Teil heftige Proteste haben Lehrerverbände am Freitag gegen die von der Landesregierung geplante Ausweitung der Unterrichtsverpflichtung um eine Wochenstunde angekündigt. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Richard Wilmers, sprach von „vielfältigen Aktionen im heißen Herbst“ bis hin zum Streik. Die Landesregierung habe einen „nicht wieder gutzumachenden Schaden angerichtet“. In der Lehrerschaft sei die Empörung groß. Wenn die Novelle in Kraft trete, werde die GEW ein Normenkontrollverfahren anstrengen. dpa
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