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Fast wie im Training

■ DFB-Pokal: Problemloser 4:2-Sieg des HSV beim 1. FC Saarbrücken

Nein, eine ernsthafte Prüfung war das Pokalspiel beim Zweitligisten 1. FC Saabrücken für den HSV nicht, dafür war der Bundesliga-Zweite zu deutlich überlegen. Aber wie der HSV seinen 4:2-Sieg herausspielte, kann als erneuter Beweis gewertet werden, daß die Hamburger inzwischen genau wissen, wo ihre Stärken liegen und wie diese, wenn sie denn wollen, möglichst effektiv eingesetzt werden können.

Kaum 20 Minuten waren absolviert, da hatte der HSV das Spiel schon entschieden: Karsten Bäron per Kopfball und anschließend ein Doppelschlag von Valdas Ivanauskas und Yordan Letchkov — ganz wie im Training war es zwar nicht, auch wenn es dem HSV so erschienen sein mag. „Wir waren sehr konzentriert“, bemerkte Trainer Benno Möhlmann und spielte damit auf den 5:3-Sieg bei Hertha BSC eine Runde zuvor an. Beim Hauptstadt-Gastspiel nämlich waren den Hamburgern in der Anfangsphase fast alle Felle davon geschwommen. „Daraus haben wir gelernt“, so Möhlmann ein wenig vorschnell, denn was seine Zöglinge nach der sicheren Führung boten, erinnerte doch wieder an den „alten“ HSV.

Lari-Fari und Laissez-Faire reichten sich die Hände, und es war der Unfähigkeit der Saarländer zuzuschreiben, daß Richard Golz in der ersten Halbzeit nicht mehr als einmal hinter sich greifen mußte. Die einzige Saarbrücker Spitze, Juri Sawitschew, bugsierte den Ball irgendwie über die Linie, und es muß Benno Möhlmann in der Seele weh getan haben, was er da sehen mußte. Der Übungsleiter handelte und wechselte Jörn Albertz mit der Maßgabe ein, die brachliegende linke (Abwehr)seite zu kultivieren, was dem ehemaligen Düsseldorfer prompt gelang. Seine genau getimete Freistoß-Flanke kurz nach Wiederanpfiff ermöglichte es Letchov, das 4:1 zu köpfen. Da konnte auch Möhlmann wieder strahlen, selbst das 2:4 (erneut Sawitschew) verdunkelte seine Miene kaum. Nur einer hatte noch mehr Grund zur Freude: der HSV-Libero und vormalige Saarbrücker Michael Kostner. Der bot eine solide Leistung, was neben dem Erreichen des Achtelfinales nicht der eigentliche Anlaß für sein frohes Gestimmtsein war: eher das für ihn siegreich verlaufene Duell mit seinen einstigen Fans, die ihm das eine oder andere mehr oder minder freundliche Wort hatten zukommen lassen. „Die haben wir vorgeführt“, so Kostner, und das bezog sich gleichsam auf die Saarbrücker Mannschaft wie auf deren Anhang.

S. Brücken

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