: Kurden gegen Tansu Ciller
■ Türkische Ministerpräsidentin besuchte gestern Berlin
Sicherheitsstufe 1 gestern nachmittag am Flughafen Tegel. Die türkische Ministerpräsidentin Tansu Ciller besuchte für genau 20 Stunden Berlin, die Stadt, in der etwa 140.000 ihrer Landsleute leben. Für die Türkische Gemeinde ist die konservative Politikerin und Wirtschaftsexpertin ein Symbol des Aufbruchs und für viele Türkinnen Identifikationsfigur auf dem Weg zur Emanzipation. Das gilt selbst für Ismail Kosan, ausländerpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die Tatsache, daß eine Frau einer „patriarchalischen und islamischen Gesellschaft vorsteht“, sei eine einmalige und erfreuliche Angelegenheit, meinte er.
Während Frau Ciller über Berlin einschwebte, versammelten sich ab 16 Uhr etwa 100 KurdInnen zu einer Kundgebung auf dem Alexanderplatz. Für sie ist die Ministerpräsidentin wegen ihres harten Kurses gegen die Kurden kein Symbol für Emanzipation, sondern für Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückung. Die Demonstrationen vor dem Roten Rathaus und dem Brandenburger Tor waren verboten worden. Auf dem Alex kam es zu einer Rangelei, die Polizei beschlagnahmte ein Transparent mit der Aufschrift „Blutbefleckte Faschistin Ciller“. In der Spandauer Straße löste die Polizei eine spontane Straßensperrung auf. Nach Angaben der Polizei waren gestern insgesamt 2.000 Polizisten im Einsatz. aku
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