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■ Kurz und fündigMänner werden bevorzugt

London (dpa) – Vetternwirtschaft dominiert die Stipendienvergabe, und Frauen haben von vornherein schlechte Karten. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kamen Christiane Wenneras und Agnes Wold von der Universität Göteborg, nachdem sie die Stipendienvergabe des Medizinischen Forschungsrates von Schweden (MRC) genauer unter die Lupe genommen hatten. Schweden wird von der UN als führend in der Chancengleichheit von Männern und Frauen benannt. Anstoß für die Studie gab die Verteilung der Postdoktoranden-Stipendien beim MRC. Obwohl sich neben 62 Männern auch 52 Frauen um einen der 20 Stipendienplätze beworben hatten, erhielten nur vier Frauen eine Zusage. Nach der Studie mußten die Frauen im Schnitt 2,5mal so produktiv sein wie Männer, um von den Gutachtern die gleiche Note zu erhalten. Einzig persönliche Beziehungen konnten den Bewerberinnen zu einem besseren Start verhelfen. Denn obwohl der befangene Gutachter vom Verfahren ausgeschlossen war, machten seine Kollegen die fehlende Stimme wett, indem sie bessere Noten gaben.

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