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■ beiseiteBeratung

Blickt da noch jemand durch? Erst die Postmoderne, dann die Softmoderne und jetzt die Hartmoderne! Nachdem gestern im Stillen Museum (Linienstraße 154a) bereits der Tranquilizing Coffee Hop Shop eröffnet wurde und man sich bei NETTOHOUZ und Neid im Eschschloraque, rümschrümp (Rosenthaler Str. 39) näher kam, geht es heute im Stillen Museum ab 14 Uhr richtig rund. Denn, so der Kampfruf der Organisatoren, „Literatur ist keine Sitzgelegenheit. Literatur ist Instrument, Waffe und Droge!“ (Man imaginiere an dieser Stelle den BZ- Kinospot: „Jutet Buch, ick steh uff Kultur...“) Bis spät in den Abend beraten sich nämlich die Pro- und Antagonisten der Cyberszene darüber, wie man den schärfsten Guerillakrieg im Gutenbergdschungel startet. Die Kombattanten sind bisher überschaubar: Erich Maas („Mein Leser ist brandgefährlich“), Harry Hass („Ich sah Rimbaud auf dem Hermannplatz“) und Mario Mentrup („Ich war Pizza essen mit Dietmar Dath“). Ebenfalls hart am Datenwind, der planlos lötet und Hypertextelemente mit Freiburger Tanztheater remixt, segeln Bert Papenfuß und seine Sklaven, die Shelter Performance Group und weitere zweihundert TeilnehmerInnen, die sich auch am Sonntag zwischen der Superbierfront und der „Metamorphose im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit“ zurechtfinden müssen.

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