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Der einzelne Moment

■ Die Theatergruppe Teatroya Newroz zeigt „Die Flucht ins ,Paradies'“

Sie spielen Szene für Szene und ohne jede Prätention, jedesmal mit einem kleinen Anlauf und manchmal fast überrascht vom dramatischen Effekt der eigenen Stimme. Für die kurdischen, türkischen und deutschen Schauspieler des Teatroya Newroz ist die Bühne kein Ort der Selbstverständlichkeiten.

Erst seit dem Herbst 1996 gibt es diese für Hamburg erste auch kurdische Theatergruppe, und Die Flucht ins „Paradies“, die morgen im Theatron Premiere haben wird, ist ihr erstes Stück.

In einer Abfolge drastisch ausgespielter Stationen vollzieht sich dabei der Weg einer kurdischen Familie – zunächst aus der Bedrohung fundamentalistischer Gewaltanschläge und dann hinein in die rigiden Mechanismen deutscher Fremdenfeindlichkeit.

Zusammen mit dem Regisseur und Filmemacher Ravin Asaf und dem Autor Mahmut Canbay haben sich die SchauspielerInnen dieses Stück über die Wege der Gewalt und der bitter enttäuschten Hoffnungen erarbeitet. Und das mit verschiedenen musikalischen, tänzerischen, mit zum Teil ausgesprochen komischen Mitteln. Für die Darstellung ist es der einzelne dramatische Moment, der entscheidet und der mit den konkreten Erfahrungen verbindet. Erfahrungen, die dann auch ganz massiv die Gruppe selbst betreffen. Quasi nebenbei erfährt man, daß eines ihrer Mitglieder in Abschiebehaft sitzt und daß zwei weitere Mitglieder davon bedroht sind. Elisabeth Wagner

Vom 11.-15. Juni, 20 Uhr, Theatron, Glashüttenstr. 115

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