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Sprudelnde Gewinne bei der Holsten-Brauerei

■ Holstens helle Freude: Zukunft der Bavaria-Brauerei ist weiterhin offen

Die helle Freude stand Holsten-Chef Wilfried Rinke gestern ins Gesicht geschrieben. Auf der Aktionärsversammlung der Holsten-Brauerei AG konnte er einen Gewinn der Unternehmensgruppe von 13,4 Millionen Mark bekanntgeben, und das bei einem Umsatz von 1,5 Milliarden Mark. Die Umsatzrendite von knapp einem Prozent gilt innerhalb der hart umkämpften Getränkebranche als Erfolg.

Die Bavaria St. Pauli-Brauerei AG dagegen hat im vergangen Jahr bei wesentlich geringerem Umsatz 87 Millionen Verlust gemacht. Rinke betonte gestern erneut sein Interesse, bei der angekündigten Schließung der Bavaria-Brauerei die Markenrechte zu übernehmen, nicht jedoch den Betrieb.

Zwei Drittel ihres Gewinnes machte die Holstengruppe im vergangenen Jahr mit Mineralwasser, Säften und anderen umdrehungsfreien Getränken. Sie konnte hier ihren Absatz um 20 Prozent steigern, obwohl der Markt bundesweit nur um 0,3 Prozent zunahm. Der Bierabsatz der Gruppe ging dagegen, entsprechend dem Bundes-Trend, weiter zurück. Bei Billig-Bieren seien zum Teil keine kostendeckenden Preise mehr zu erzielen, erklärte gestern Rinke. Der Holsten-Vorstand wies Spekulationen zurück, Holsten wolle die Bavaria St. Pauli-Brauerei von dem derzeitigen Eigentümer, dem Dortmunder Brau-und-Brunnen-Konzern (BuB), übernehmen. Sein Unternehmen möchte lediglich die Markenrechte übernehmen, um mit den Bavaria-Bieren die eigenen Anlagen besser auszulasten.

Zur Zeit verhandelt der BuB-Vorstand mit der Stadt Hamburg über die Zukunft der Kiez-Brauerei. „Es zeichnet sich ab, daß der Braubetrieb aufrecht erhalten wird“, sagte gestern Bavaria-Sprecher Hans-Jürgen Schmidt. Jetzt ginge es noch „um Details“, etwa den Verkaufspreis. 50 Millionen Mark sei alleine das Grundstück wert. Dazu kämen die Markenrechte in zweistelliger Millionenhöhe.

Es gebe noch „eine ganze Serie von Fragen, die noch zu klären sind“, sagte dagegen BuB-Sprecher Bernd Weber. Hamburgs Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus sprach von „sehr schwierigen Gesprächen“. Und warnte die westfälischen Abwehr-Strategen: „Wir kämpfen um jeden Arbeitsplatz, da ist mit mir nicht zu spaßen.“

Achim Fischer

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