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Das war schon 1. Liga

■ Prima Spielverhinderung in Freiburg

Sieben Minuten nach der Halbzeitpause, aufgepaßt, ein bedeutsamer Moment: Eine Flanke des Tabellenführers aus Frankfurt segelt vor das Freiburger Tor – Keeper Reuss greift zu, fängt die Kugel, Abwurf.

Wie bitte? Bedeutsam?

Durchaus.

Daß der Mann zwischen den Freiburger Pfosten in der 52. Minute erstmals seiner eigentlichen Aufgabe nachgehen mußte, war mehr als nur ein bemerkenswerter Zwischenstand in der Chronologie eines angekündigten Zweitliga-Spitzenspiels. Und das es am Ende immer noch 0:0 stand, konnte dann auch keinen mehr richtig überraschen. Schließlich hatte der Sport-Club die zehn Frankfurter Verteidiger in 90 Minuten auch nur ganze zweimal so in Bedrängnis gebracht, daß Eintracht-Keeper Nikolov mit spektakulären Paraden das Schlimmste verhindern mußte.

Das Publikum im Freiburger Dreisamstadion erlebte ein Gipfeltreffen der Zweitkläßler, bei dem es zuging, als hätte man die angestrebte Versetzung ins Oberhaus schon geschafft: Zustellen, Räume eng machen, kein Risiko eingehen – die Spieler der Frankfurter Eintracht hatten die taktischen Lektionen perfekt eingepaukt, mit denen man Sicherheit zum obersten Prinzip erhebt und die Verhinderung des gegnerischen Tores zum Sinn des Spieles erklärt. Fünf Siege aus fünf Spielen hatten die Riederwälder vor der Freitagspartie auf dem Konto, und ihr Trainer Ehrmanntraut wußte schon vorab: „Wenn wir heute nicht verlieren, haben wir uns für Wochen an der Spitze festgesetzt.“ Gesagt, getan. Da half es wenig, daß der Sport- Club mit aggressivem Pressing versuchte – wie Trainer Finke später formulierte: „die Initiative für das 1:0 zu ergreifen“.

Die Erkenntnis aus Freiburger Sicht: Strebt der Gegner auf taktisch hohem Niveau nach Sicherheit, dann werden die Grenzen des eigenen Offensivkonzepts noch deutlicher sichtbar. Je länger die Partie dauert, um so weiter klafften Wunsch und Wirklichkeit auseinander. Und als die jungen Kombinierer am Frankfurter Bollwerk zunehmend verkrampften, boten sich der Eintracht in der Schlußphase sogar noch Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen.

Die aber wurden dann genauso vertan wie zuvor die Möglichkeit, durch ein erstklassiges Spektakel für den Fußball in der Zweiten Liga zu werben. Wenn etwas schon Erstliganiveau hatte, dann war es die Perfektion, mit der beide Teams das Spiel verhinderten.

„Mit dem Unentschieden kann ich leben“, gab Eintracht- Trainer Ehrmanntraut auf der anschließenden Pressekonferenz zu Protokoll. Die Fans standen derweil im Regen – draußen hatte mit dem Abpfiff ein heftiger Wolkenbruch eingesetzt. Ulrich Fuchs

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