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18 Millionen für Friedrich Lürssen

■ Bürgschaftsausschüsse segneten Marineschiffbau-Geschäft ab

Bremen zahlt 18 Millionen dafür, daß die Lürssen-Werft sich an dem Fregatten-Auftrag beteiligen kann, „kritische Fragen sind da unerwünscht“, so knapp faßt der grüne Bürgerschaftsabgeordnete Manfred Schramm die gestrige Sitzung der Bürgerschaftsausschüsse zusammen. Der Strukturwandel für Bremen-Nord habe nichts davon, bemerkt er bitter. Mit dem gestrigen Tag hatte Bremen nicht nur aif die Rückzahlung eines 6,5 Millionen-Kredites verzichtet (vgl. taz 19.9.). In dem komplexen Beschluß, den die Parlamentarier per Tischvorlage serviert bekamen, damit sie den Vorgang nicht vorher genauer studieren konnten, wird zusätzlich erläutert, daß die Bremer Vulkan-Marinesschiffbau-GmbH (BVM) für das Jahr 1997 einen Geschäftsverlust von 9,5 Millionen erwartet und dann mit 17,8 Millionen überschuldet wäre. Wer der Firma bisher die nötige Liquidität zur Zahlung der Löhne gepumpt hat, bleibt in dem vertraulichen Papier offen. Jedenfalls soll das Land nun alles zahlen, inklusive „Finanzierung von Anlaufverlusten“des zukünftigen Geschäftes und der Ablösung der „Belastungen der Grundbücher“der Grundstücke. Lürssen will kommende Woche Halle und Fregatten-Auftrag für 1 Mark kaufen und verpflichtet sich, insgesamt 150 Arbeitnehmer einzustellen. K.W.

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