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Wider den Heldenhain

■ Aktionswochen gegen die Nazi-Altlasten im Norden Hamburgs

Am Volkstrauertag ist in Henstedt-Ulzburg immer was los. In der Gemeinde, die mit einem Straßenschild ihren Nazi-Bürgermeister Heinrich Petersen ehrt (taz hamburg vom 1. 11.) treffen sich alljährlich die Spitzenfunktionäre der lokalen CDU, Kriegsveteranen und Deutschtümler, um gefallene deutsche Soldaten zu ehren. Ein Teil der Gedenkveranstaltung findet auf dem „Heldenhain“statt, einer während der Hitler-Diktatur errichteten „Nationalsozialistischen Kultstätte“. Hier findet sich in einen Stein gemeißelt auch noch die Blut- und Boden-Parole „Es wirkt das Blut als heilge Saat, aus Gräbern wächst die Kraft zur Tat.“Seit Jahren nutzen auch die starken örtlichen Neonazi-Gruppen um den Funktionär der Nationalen Liste, Andre Schwelling, den Gedenktermin zur öffentlich Huldigung der Wehrmacht.

In diesem Jahr werden die „Vaterlandsfreunde“nicht unter sich bleiben können. Ein antifaschistisches Bündnis „gegen die Verdrehung der Geschichte“hat für den 16. November eine Gegendemonstration angemeldet, die um 11 Uhr am Ulzburger Rathaus beginnt. Die geplante Kundgebung am „Heldenhain“setzt den Schlußpunkt unter eine zweiwöchige Aktionswoche, mit der in Norderstedt und Ulz-burg gegen die „Ehrung von NS-Tätern“protestiert werden soll.

Am 12. November findet eine Diskussion über „Nationalsozialistische Altlasten“mit dem Historiker Gerhard Hoch und allen im Gemeinderat vertretenen Parteien im Henstedter Hof statt (Maurepasstraße 78, 20 Uhr). Zuvor wird der die Massaker der deutschen Wehrmacht in Weißrußland reflektierende Film „Als Soldaten Mörder wurden“dreimal gezeigt werden: Am 9. 11 ab 19.30 Uhr im Bürgerhaus Henstedt-Ulzburg, am 7.11 (ab 22.30 Uhr) und am 11.11. (19.30 Uhr) im Norderstedter Palette-Kino (Ohechaussee 11). Bei der letzten Vorführung wird Günther Schwarzberg, Autor des Buches „Die Kinder vom Bullenhuser Damm“als Referent und Diskussionspartner anwesend sein.

Am Freitag, dem 14. November, findet die Infoveranstaltung „Kein Heldengedenken in Ulzburg“voraussichtlich ab 19.30 Uhr im Stadtteiltreff „B5“(Brigittenstraße 5) in St. Pauli statt. mac

Kontakt über: Soziales Zentrum Norderstedt, Tel: 040/529 501 04

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