Zahl der Arbeitslosen steigt weiter

■ 489.000 Menschen suchen in Berlin und Brandenburg offiziell eine Beschäftigung. Erwerbslosigkeit in Büro- und Verwaltungsberufen besonders hoch. ABM-Stellen nehmen ab

Die ungünstige Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Berlin-Brandenburg hat sich auch im Oktober fortgesetzt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg an – wenn auch nur um 500 Personen, wie das Landesarbeitsamt Berlin-Brandenburg mitteilte. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr habe sich aber im Oktober erstmals seit März nicht mehr vergrößert.

In der Region gab es Ende Oktober 489.000 Arbeitslose, 75.500 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – blieb mit 16,6 Prozent konstant. Vor Jahresfrist lag sie bei 14,1 Prozent. Die tatsächliche Arbeitslosenquote dürfte allerdings um ein Viertel oder ein Drittel höher liegen als die offiziellen Zahlen: Viele Menschen sind aus der Statistik inzwischen herausgefallen. Die meisten Arbeitslosen gab es weiter bei den Verwaltungs- und Büroberufen (73.900), bei den Warenkaufleuten (42.900), in den Bauberufen (29.900) sowie bei den Schlossern und Mechanikern (26.800).

In Berlin waren Ende Oktober 270.300 Erwerbslose registriert, 36.400 mehr als vor einem Jahr und 900 mehr als im September. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Prozent auf 15,9 Prozent zu. Vor einem Jahr lag sie bei 13,7 Prozent.

In Brandenburg waren Ende Oktober 218.700 Menschen arbeitslos, 39.100 mehr als ein Jahr zuvor sowie 400 weniger als im August. Die Arbeitslosenquote blieb mit 17,7 Prozent konstant. Vor einem Jahr betrug sie 14,6 Prozent.

Nicht nur wegen der schlechten Konjunktur gingen mehr Arbeitslose zu den Arbeitsämtern. Eine weitere Ursache war die Verringerung von Maßnahmen der Arbeitsförderung: Die Zahl der ABM- Stellen sinkt infolge der Sparmaßnahmen der Bunderegierung. Auch die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung war weiter rückläufig. Dagegen wurden mehr Menschen durch produktive Arbeitsförderung bei Privatfirmen beschäftigt.

In beiden Ländern nahmen im Oktober 44.000 Menschen an beruflichen Qualifizierungslehrgängen teil, 25.900 weniger als vor einem Jahr. In ABM waren 25.200 Personen tätig, 16.300 weniger als vor Jahresfrist. In Maßnahmen der produktiven Arbeitsförderung gab es 24.600 Beschäftigte, 1.200 mehr als im Oktober 1996. Die arbeitsmarktpolitischen Instrumente insgesamt wurden von 110.800 Frauen und Männern in Anspruch genommen. ADN