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Berechnend simpel

■ Handelskammer: Arbeitslosenzahlen lassen sich problemlos reduzieren

Hamburgs Handelskammer weiß, wie die Arbeitslosigkeit bewältigt werden kann. Denn dazu bedarf es nur einiger simpler Rechentricks. Und diese präsentierte die Kammer in einer gestern vorgelegten Studie. Die grundlegende These: Arbeitslos ist nicht gleich arbeitslos. Denn gut ein Drittel der 92.860 Menschen, die im Oktober in Hamburg arbeitslos gemeldet waren, ist nach Ansicht der Handelskammer gar nicht daran interessiert, zu arbeiten.

Ein Teil dieser Menschen ginge „allein zur Wahrung sozialer Ansprüche“zum Arbeitsamt, etwa, weil das Sozialamt vor Gewährung der Stütze eine Arbeitslosmeldung verlange. Hinzu kämen all jene, die deshalb nicht an einer regulären Beschäftigung interessiert seien, weil sie „aus der Kombination von Arbeitslosengeld und Schwarzarbeit ein gleiches oder gar besseres Einkommen“erzielten. So übertreffe die Zahl der Schwarzarbeiter mit 100.000 mittlerweile die der registrierten Arbeitslosen.

Ein weiteres Drittel aller gemeldeten Erwerbslosen suche zwar tatsächlich Arbeit, stehe dem Arbeitsmarkt aber „aufgrund von vermittlungshemmenden Merkmalen“gar nicht zur Verfügung. Darunter fallen nach Ansicht der Kammer Langzeitarbeitslose, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und alle ArbeitnehmerInnen, die älter als 55 Jahre sind.

Das Fazit der Studie: Tatsächlich ist nur ein Drittel aller Erwerbslosen an Arbeit interessiert oder vermittelbar. Bereinigte man die Arbeitslosenstatistik entsprechend, so sähe die Zahlenwelt gleich wieder freundlicher aus. Und um auch jenen, die tatsächlich arbeiten wollen, eine Perspektive zu eröffnen, hat die Kammer gleich noch altbekannte Forderungen parat: Die sozialen Sicherungssysteme müßten umgebaut werden, flexiblere Arbeitszeiten und ein gelockerter Kündigungsschutz wären nützlich, vor allem aber sollten „Arbeitsplatzbesitzer“endlich mehr „Lohnzurückhaltung“üben. flo

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