: Wieviel Gift ist im Schlamm?
■ Behörden schweigen über Belastung des Hafenschlammes
Keine Aussagen über die Belastung des Hafenschlamms in Bremerhaven mit dem hochgiftigen Tributylzinn (TBT) wollte Häfen- staatsrat Gerd Markus im Häfenausschuß machen. „Die Messungen sind nicht repräsentativ, es könnten falsche Schlüsse gezogen werden.“
Wegen der Vergiftung des Schlammes hatte die Bezirksregierung Lüneburg verboten, den Schlamm im niedersächsischen Wattenmeer zu verklappen. „Wir werden es bis Anfang des Jahres nicht schaffen, die TBT-Werte in Bremerhaven zu senken. Wir würden gerne verklappen, aber der Schlamm ist zu giftig.“, befürchtet Ingulf Piorkowski, Abteilungsleiter in der Hafenbehörde.
Um die Durchquerung der Schiffe in Bremerhaven sicherzustellen, muß aber spätestens ab Frühjahr 1998 gebaggert werden. Zur Zeit wird in der Umwelt- und der Häfenbehörde ein Arbeitspapier diskutiert, wie der Hafenschlamm aus Bremenhaven entsorgt werden kann. Ergebnisse, an denen die Kosten einer Entsorgung abgelesen werden könnten, liegen laut Piorkowski noch nicht vor. Klar ist, daß die Hauptverursacher der TBT-Verseuchung, anliegende Werften, ihren Eintrag von TBT in den Hafen durch zusätzliche Investitionen in Filteranlagen verringern müssen. schuh
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