: Gezüchtete Herzklappen
Hannover (epd) – Menschen mit defekten Herzklappen können in etwa zwei Jahren auf neue Klappen hoffen, die aus ihren eigenen Zellen nachgezüchtet werden. Das neue Gewebe werde vom Körper nicht mehr abgestoßen, da es von Zellen des eigenen Körpers stamme, berichtete Professor Axel Haverich von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) auf einer Konferenz in der niedersächsischen Hauptstadt. Tierversuche an Schafen lieferten seit Juli beste Ergebnisse, fügte Haverich hinzu. In dem an der MHH entwickelten Verfahren werden dem Patienten aus den Beinvenen Zellen entnommen und anschließend auf einem Gerüst aus Bindegewebe von Schweinen angesiedelt, das der benötigten Herzklappe nachgebildet wurde. Die Zellen wachsen an der vorgegebenen Struktur entlang und sind nach drei Wochen von einer natürlichen Herzklappe nicht mehr zu unterscheiden. Nach der Einpflanzung des Organteils wird das Schweinsgerüst vom Körper des Empfängers abgebaut. Als „Novum“ bezeichnete Haverich die Möglichkeit, daß die hergestellten Organteile mit dem Körper mitwüchsen und sich auch dem größer werdenden Herzen eines Kindes anpassen könnten. Mit dem gleichen Verfahren erprobten Forscher erfolgreich, auch Herzteile zu züchten, die bei einem Herzinfarkt zerstört wurden.
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