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Wattführer raten zu großer Vorsicht

■ Sicherheit hat im Wattenmeer Vorrang: Gezeitenkalender beachten und Kompaß einpacken

Klanxbüll. Zu Beginn der Hochsaison haben die schleswig-holsteinischen Wattführer an Nordseeurlauber appelliert, bei Ausflügen ins Wattenmeer die Sicherheitsregeln zu beachten. Wattwanderungen gehören zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen – aber viele unterschätzten aus Unkenntnis die Gefahren, sagte der Vorsitzende des Vereins „Wattlöpers“, Boy Boysen, aus Klanxbüll (Kreis Nordfriesland) .

In dem noch jungen Verein sind mit knapp 30 Mitgliedern rund zwei Drittel der Wattführer zusammengeschlossen, die im Auftrag von Vereinen und Institutionen oder auf eigene Rechnung regelmäßig Touren in den Nationalpark Wattenmeer anbieten.

Die Landschaft vor den Deichen habe selbst für Ortskundige, besonders aber für Besucher ihre Tücken, erklärt der erfahrene Wattführer. So bergen die Gezeiten Risiken, weil die Flut in verschiedenen Küstenorten zu unterschiedlichen Zeiten aufläuft. „Der Gezeitenunterschied zum Beispiel zwischen Husum und Dagebüll beträgt eine Stunde“, weiß Boysen.

Wer ins Watt läuft, sollte darum vorher den Gezeitenkalender studieren, eine Uhr mitnehmen – und sich bei Einheimischen über die örtlichen Gegebenheiten informieren. Dazu könnten auch eventuell parallel zur Küstenlinie verlaufende Priele gehören, die sich bei auflaufendem Wasser zuerst füllen und Wattwanderer vom Festland abschneiden.

Plötzlich aufsteigender Seenebel ist nach Boysens Informationen eine weitere, nicht zu unterschätzende Gefahr: Er kann binnen Minuten die Orientierung nehmen. Zur Ausrüstung bei einem Marsch ins Watt sollte darum möglichst auch ein Kompaß gehören, außerdem Bekleidung und Kopfbedeckung als Sonnenschutz, all das verpackt in einem Rucksack, „damit man die Hände frei hat, wenn man mal im Wattboden einsackt“, rät Boy Boysen. Besser aber noch sei es, sich einer geführten Wattwanderung anzuschließen.

dpa

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