: Was Girokonten kosten können
■ Laut einer Studie der Verbraucherzentrale können Kunden durch die Wahl des Geldinstituts jährlich Hunderte Mark sparen
Bis zu 503 Mark können Inhaber von Girokonten jährlich an Gebühren sparen, wenn sie sich für das richtige Geldinstitut entscheiden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Berliner Verbraucherzentrale zu Preisen von Lohn-, Gehalts- oder Rentenkonten am Bankplatz Berlin, die gestern vorgestellt wurde.
Für die Untersuchung wurden drei typische Kontenmodelle entwickelt. In den Klassen „Wenignutzer“, „Normalnutzer“ und „Vielnutzer“ schnitten unter anderem die BfG Bank AG, die Sparda Bank eG und die Citibank Privatkunden AG am besten ab. Sie bieten eine kostenlose Kontoführung an.
Bei den meisten ermittelten Spitzenreitern ist dieser Bonus aber an bestimmte Bedingungen geknüpft. Auf dem Konto eines BfG-Kunden beispielsweise müssen monatlich mindestens 2.000 Mark Gehalt eingehen.
Anlaß für den 14. Preisvergleich der Girokonten mit dem Stand vom 1. April 1999 waren diverse Preiserhöhungen der letzten Zeit und die immer komplizierter werdenden Kostenstrukturen, die Kunden nicht mehr ohne weiteres überblicken können. Der Berliner Preisvergleich umfaßt die Angebote von 21 Filial- und 9 Direktbanken. In der Broschüre sind auch Preisspannen für Bankdienstleistungen wie Freistellungsaufträge und die Rückgabe von Lastschriften enthalten.
„Man sollte sich nicht scheuen, die Bank zu wechseln“, riet der stellvertretende Geschäftsführer der Verbraucherzentrale, Ernst Ungerer, den Kunden. In der Regel sei ein Wechsel aber mit großem Aufwand verbunden.
Ungerer kritisierte außerdem, daß es in Berlin für Sozialhilfeempfänger immer noch schwierig sei, ein Konto zu eröffnen. „In der Praxis werden diese Kunden erst einmal wieder weggeschickt.“ Auf Anfrage erklärten sich lediglich 20 der 30 Kreditinstitute bereit, für Überschuldete und Sozialhilfeempfänger ein Girokonto einzurichten.
Die Broschüre ist zum Preis von zehn Mark in der Verbraucherzentrale Berlin in der Bayreuther Straße 40 in Schöneberg erhältlich. Für den Versand müssen weitere drei Mark Porto gezahlt werden. Telefonische Bestellungen sind unter der Rufnummer 2 14 85-0 möglich. ADN, taz
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