: Felix Austria bibe!
■ Auch in Hamburg bekommt man österreichischen Öko-Wein
Österreicher lieben den Wein jung. Der bekannte Heurige beispielsweise: Kaum gelesen, wird der Jahrgangswein ab dem 11. November ausgeschenkt. Schon zu Silvester des nachfolgenden Jahres muss er ausgetrunken sein. Reifen soll der eher säuerliche Heurige nicht, geschweige denn gelagert werden. Ein Trinkwein eben, der aber köstlich zu den rustikalen Speisen mit den seltsamen Namen passt, dem Obatztn, dem Kalbsbeuscherl oder dem herkömmlichen Schweinebraten.
Aber aus der Alpenrepublik kommen auch Spitzenweine. Dabei glänzen Rebsorten wie der Welschriesling mit dem Apfelaroma, der Traminer mit seinem eigentümlich metallischen Geschmack oder der gerbstoffhaltige Blaufränkische. Und natürlich die österreichische Paradesorte: der grüne Veltliner, der auf 37 Prozent der Weinbergfläche angebaut wird.
In den vergangenen Jahren setzte sich auch bei unseren südlichen Nachbarn ein Trend durch: Verstärkt werden Weine aus ökologisch angebauten Reben produziert. Und ein hanseatischer Weinhändler hat es sich zur Aufgabe gemacht, die ungeschwefelten und nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelten Tropfen auch Hamburgern nahe zu bringen. In regelmäßigen Abständen veranstaltet das Weinkontor Reichel aus Schenefeld Weinverkostungen und Degustationsmenüs.
Bei diesen mehrgängigen Essen werden zu jedem Gericht zwei sich geschmacklich ähnelnde Weine zur Verkostung angeboten. Dieser Zusammenklang eignet sich besonders, das Bukett, den Körper und den Abgang zu beurteilen. Allerdings darf der Kenner hier nicht auf vollendeten Genuss hoffen: Reichel bietet die Tröpfchen österreichüblich jung an. Das heißt nicht, dass sie schnell getrunken werden müssen: Diese Weine kann man bedenklos einige Jahre einlagern und reifen lassen.
Erhard Zierfandler
Kontakt: Weinkontor Reichel, Osterbrooksweg 15, Schenefeld, Tel.: 830 09 28
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