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Ebola-Virusim Genlabor

WASHINGTON/MARBURG dpa ■ Ein internationales Forscherteam hat unter hohen Sicherheitsvorkehrungen ein gentechnisch verändertes Ebola-Virus hergestellt. Mit ihm möchten die Virologen neue Strategien zur Vorbeugung und Behandlung von Ebola entwickeln. Mit Hilfe der Gentechnik konnten die Experten bereits jetzt schon bislang unbekannte Wechselwirkungen zwischen Körperzellen und dem Erreger erkennen, berichten die Forscher der Universitäten von Marburg und Lyon. Die Arbeit stellt Science-Express, das Online-Magazin des US-Fachjournals Science (www.sciencemag.org) heute vor. Die Forscher veränderten zunächst das Viren-Erbmaterial. Dieses schleusten sie in Affennierenzellen ein, mit deren Hilfe die kompletten neuen Viren entstanden. Das natürliche Ebola-Virus besitzt an der Oberfläche so genannte Glycoproteine. Die Proteine sind dafür zuständig, dass das Virus an den Körperzellen anhaftet, erklärte Mitautorin Elke Mühlberger von der Universität Marburg. „Die Strategie des Virus ist, dass die Zelle den Erreger vermehrt, bis sie selbst stirbt.“ Da das künstliche hergestellte Virus mehr Proteine dieser Art besitzt, werde der Regulationsmechanismus zwischen Erreger und Zelle außer Kraft gesetzt. „Die Balance ist gestört“, erläutert die Marburger Forscherin Mühlberger. Bei dem künstlich hergestellten Ungleichgewicht sterben die Zellen früher ab. Die Leitung der Versuche hatte Viktor Volchkow, der gerade an der University Claude Bernard in Lyon arbeitet. Zur Herstellung nutzten die Wissenschaftler das System der so genannten reversen Genetik.

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