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Unselige NichtraucherInnen

betr.: „Rauchen gegen den Terror“, tazzwei vom 29. 5. 04

Den Kommentar, eine Kraftbrühe aus Allgemeinplätzen, Vorurteilen und Oberflächlichkeiten, könnte man eigentlich unter „typisch für die tabakfreundliche taz“ abhacken, wäre da nicht – ganz unscheinbar am Schluss – ein hochinteressanter Vorschlag aufgetaucht. Man solle doch endlich, heißt es da sinngemäß, den Begriff „Nichtraucher“ abschaffen und durch eine nikotinfreie Bezeichnung ersetzen.

Wie wahr! Anhand ihrer vorherigen Ausführungen ist jedoch leider zu befürchten, dass die Kommentatorin die Tragweite ihrer Forderung nicht ganz erkannt hat und der Vorschlag möglicherweise nicht ernst gemeint war. Im Gegensatz dazu gibt es allerdings Leute, die sich seit Jahren bereits die Forderung nach Umbenennung der Nichtraucher auf ihre Fahnen geschrieben haben. Hauptargument ist, dass man sich dagegen verwahrt, durch eine Tätigkeit definiert zu werden, von der man durch Welten getrennt ist, auch wenn dies in Form der Negation geschieht. […] Sprachwissenschaftler und Publizisten mahnen zur äußerst sparsamen Verwendung von Negationsformen, denn a) führen Verneinungen, besonders wenn sie doppelt oder gar dreifach vorkommen, zu groben Missverständnissen und b) gehen sie stets einher mit Diskriminierung und Ausgrenzung (Nichtsesshafter, Nichtfachmann, Nichtarier). Also, weg mit dem unseligen Nichtraucher! […] JÜRGEN CHRIST, Köln

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