: Ein Buch wie ein Wal
Ja, der Pop-DJ-Komponist Moby hat etwas mit „Moby Dick“ zu tun. Geschrieben hat das Werk nämlich sein Großvater, Herman Melville, der damit so eine Art mythische Kreatur geschaffen hat. „Dieses Werk mit all seinem Geheimnis, es rollt dahin; es steigt an und fällt ab wie das Gebirge, wie der Sturzbach und das Meer. Er reißt uns fort und schlägt über uns zusammen.“ Zu solch überschwänglichen Lobeshymnen auf Melvilles Text ließ sich einst der Kritiker Jean Giono hinreißen. Und er hat ja irgendwo Recht. Schließlich ist die Geschichte des Mannes, der gegen das wilde Tier aus dem tiefen, unergründlichen Ozean kämpft, längst zu einer Folie für den Kampf des modernen Menschen mit dem Unbewussten und dem animalischen Erbe aus der Vorzeit geworden. Wie übersetzt man aber so ein Werk neu und wie geht man mit den erst kürzlich herausgebrachten Tagebüchern und Briefen sinnvoll um? Um all das geht es beim heutigen großen Melville-Abend. Vor allem aber um die Frage: Was hat uns so ein Buch noch heute zu sagen?
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