: „Kulturförderung“ auf malaysisch
■ Rockkonzerte und öffentliche Auftritte von Bikini–Schönheiten verboten
Berlin (taz) - Im Zuge ihrer islamisch motivierten Politik gegen die verderblichen Einflüsse des Westens hat die malaysische Regierung jetzt zwei wegweisende Entscheidungen getroffen. Ab sofort dürfen in dem südostasiatischen Land keine öffentlichen Rockkonzerte mehr stattfinden, da diese einen „schlechten Einfluß auf die malaysische Jugend ausüben und die gesunde Entwicklung einer malaysischen Kultur verhindern können“, wie es am Montag von offizieller Seite hieß. Andere Arten von westlicher Musik, die als weniger verderblich gelten, bleiben erlaubt. Über ein Verbot von Rockkonzerten im Fernsehen wird noch diskutiert. Derartige Absurditäten sind in Malaysia wo islamische Rigoristen seit einiger Zeit auf dem Vormarsch sind, kein Einzelfall. Die 18 Bewerberinnen der diesjährigen Wahlen zur „Miss Malaysia“ müssen in diesem Jahr auf öffentliche Ovationen verzichten. Aus moralischen Gründen wird die Öffentlichkeit von der Veranstaltung ausgeschlossen - zugelassen ist nur die Jury. „Wir wollen die malaysische Kultur fördern“, erklärte der scheinheilige Organisator der Miss–Wahlen. Fragt sich nur, wie die Jury der moralischen Versuchung standhalten wird. N.B./klh
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