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Die taz–Raucher–Mafia

■ Gibt es im Innern der taz eine Tabak–Lobby?

Rom (taz) - Warum werden die Nachrichten gegens Schnullen erbarmungslos unterdrückt, die Verschwiegenheitspflicht (mafios „omerta“ genannt) ohne Wenn und Aber durchgesetzt, sobald Raucherabträgliches gemeldet werden müßte? Es begann im späten Winter. Die Nachricht schien mir für deutsche Öko–Fans bedeutend genug, drum hatte ich. In Italien wollte der Gesundheitsminister in allen Ämtern, Schulen, Krankenhäusern „und sämtlichen Orten, wo Menschen hinzugehen gezwungen sind“ ein absolutes, von Strafe (bis zu 50 DM) bedrohtes Rauchverbot verhängt. Die Meldung fiel, wegen anderer „aktuellerer“ Stories, heraus. Im Frühjahr wurde aus dem Vorhaben Gesetz - ein Bericht darüber und Italieners Reaktionen war selbstverständlich - diesmal wurde er gekippt, weil er zu lang war. Neuer Anlauf im Sommer, als es Strafen für Rauchsünder hagelte; diesmal gab es gleich überhaupt keine Begründung fürs Nichterscheinen. Sie war halt nicht drin. Vielleicht war sie diesmal zu kurz. Dann, der Herbst kommt, letzten Montag (für die geplante Sonderauflage, genannt „Mini–taz“, wo eine „Bunte Geschichte“ verlangt war) ein letzter Versuch: „Durchsetzung des Rauchverbots - und wie die Italiener es umgehen“ - dachte, daß mit dieser „Ausgewogenheit“ die Rauchermafia taz–intern wohl endlich zu gewinnen sei. Nichts da: Diesmal kam eine andere Bunte Geschichte dran, weil sonst an diesem Tag nix aus London berichtet worden wäre. Habe mich also entschlossen, eine taz–Nicht–Story zum Rauchverbot bis zur posthumen Veröffentlichung aufzubewahren. Bevor mich noch einer der Nikotin–Zieher der Tabak– Lobby ausliefert. Werner Raith

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