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Tokio billigt SDI–Beteiligung

Tokio (afp) - Die japanische Regierung hat am Dienstag formell eine Beteiligung an dem amerikanischen Programm für ein weltraumgestütztes Raketenabwehrsystem beschlossen. Die Verhandlungen mit den USA über die konkreten Bedingungen sollen in Kürze aufgenommen werden. Ein japanischer Regierungsbeamter betonte, Japans Beteiligung an dem SDI–Programm enspreche den Bemühungen Japans um „stabile Beziehungen zwischen Ost und West“ durch einen drastischen Abbau der Atomwaffen und letztendlich deren völlige Abschaffung. Die am Dienstag morgen bei einer Kabinettssitzung gebilligte Entscheidung verstoße nicht gegen die Parlamentsresolution von 1969, die militärische Nutzung des Weltraums aus dem japanischen Forschungsprogramm auszuschließen. Die konkrete Entscheidung für eine Beteiligung soll bei den Unternehmen liegen und wird den Worten des japanischen Regierungssprechers zufolge von dem Ausgang der Verhandlungen mit Washington abhängen. Nach Ansicht von Militärexperten sind die USA vor allem an japanischer Spitzentechnologie für die Verwirklichung des Programmteils SATKA (aufspüren, verfolgen und zerstören der gegnerischen Raketen) und den fortgeschritten Laserwaffen interessiert. Die japanischen Oppositionsparteien haben unmittelbar nach Bekanntgabe der Regierungsentscheidung bereits heftige Kritik an dem Beschluß geübt. Entschlossener Widerstand wird auch von Pazifisten erwartet. Japanische Industrievertreter begrüßten dagegen am Dienstag prinzipiell die Regierungsentscheidung.

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