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Waffendeal in Hamburg entdeckt

■ Waffenhändler wollten Kriegsmaterial für 900 Mio. Mark zum Golf liefern / Genauer Adressat unbekannt

Hamburg (dpa) - Die Hamburger Polizei hat zwei großangelegte Waffenschiebereien in das Krisengebiet Irak/Iran aufgedeckt. Beamte stellten bei der Durchsuchung der Wohn– und Geschäftsräume von fünf Beschuldigten umfangreiches Beweismaterial sicher. Ausgangspunkt war der Hinweis, daß Kampfhubschrauber der Firma „Bell–Textron“, Typ COBRA, im Wert von ca. 150 Millionen US–Dollar direkt vom Hersteller in den USA über eine Hamburger Gruppe an zur Zeit noch nicht bekannte Käufer in das Krisengebiet Irak/Iran vermittelt werden sollten. Die Polizeibeamten stießen auf Geschäfte mit einem Verkaufsvolumen von umgerechnet etwa 900 Millionen Mark. Sie beziehen sich auf die Vermittlung von 100 Stahltriebwerken des russischen Jagdbombers MIG 23, 900 Panzerabwehrraketen, 1.500 Geschützrohren verschiedenen Kalibers, 30.000 Panzerfäusten, 1.000 Panzerfaustabschußgeräten, 1.000 Maschinenpistolen und zehn Millionen Schuß Kriegsmunition verschiedenen Kalibers sowie einer unbestimmten Anzahl von Panzern (M 113) und Raketen. Die Beschuldigten - überwiegend Kaufleute, die ihre legalen Handelsbeziehungen nutzten - gehörten nach den Polizeiangaben zu einer Gruppe, „die sich nach derzeitigem Ermittlungsstand sehr intensiv mit der ungenehmigten Vermittlung von Kriegswaffen befaßt“. Diese Tätigkeit erfülle nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz den Tatbestand eines Verbrechens. In einem ähnlich gelagerten Fall ermitteln nach diesen Angaben Polizisten bereits seit dem 30. April gegen neun Beschuldigte, von denen inzwischen sechs vorläufig festgenommen wurden.

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