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Neue Heimat–Deal perfekt: 190.000 Wohnungen für 1 DM

■ Aufsichtsrat der NH stimmt dem Verkauf zu / 17 Milliarden DM Schulden wechseln den Besitzer / Steinkühler gab positives Votum ab / Banken wollen die Geschäftspraktiken des Konzerns durchleuchten

Hamburg (dpa/taz) - Der Aufsichtsrat der gewerkschaftseigenen Wohnungsbaugesellschaft „Neue Heimat“ hat das Unternehmen am Donnerstagnachmittag zu 98 Über die verbleibenden 2 Die Modalitäten schienen spätestens seit Montag klar. 190.000 Wohnungen für eine Mark. Bis zu 360 Millionen DM Darlehen der DGB–“Beteiligungsgesellschaften für Gemeinwirtschaft“ (BGAG) legen den Käufer auf eine Verpflichtung zur Erhaltung von der im Kaufvertrag festgehaltenen Sozialbindung und Gemeinnützigkeit fest. Der zwanzigköpfige Aufsichtsrat unter Vorsitz des DGB– Chefs Ernst Breit war das letzte Gremium, dessen Zustimmung für den Verkauf, der bereits am Vortag in Zürich berurkundet worden war, erfolgen mußte. Zwischenzeitig schienen die Gläubigerbanken des mit 17 Milliarden DM verschuldeten Konzerns dem 20–köpfigen Aufsichtsrat der „Neuen Heimat“ einen Strich durch die Rechnung zu machen. Sie wollen die Gewerkschaften als bisherige Eigentümer nicht aus ihrer Verpflichtung entlassen. In einer überraschend an beraumten Zusammenkunft stellten die Vertreter von acht Banken am Donnerstagvormittag in Frankfurt fest, daß die Gewerkschaftsholding weiter für die Schulden haften muß. Stunde um Stunde verschoben sich die Verkausfsberatungen. Die für vormittags 11.00 Uhr angekündigte Entscheidung der Gewerkschaftsspitze lag erst gegen 18.00 vor. In einer Erklärung der Deutschen Genossenschaftsbank (DG– Bank), Teilnehmer des Frankfurter Gläubigerrates, hieß es, die „Beteiligungsgesellschaft für Gemeinwirtschaft AG“ werde „nach den Grundsätzen der Haftung für Konzernleitung und des Haftungsdurchgriffs sowie aus den von ihr abgegebenen Patronatserklärungen in ihrer Verantwortung für die Neue Heimat festgehalten.“ Die Banker wollten nun erst einmal die Geschäftspraktiken des Konzerns in den letzten Jahren durchleuchtet sehen. Unter anderem sollte geprüft werden, ob unzulässigerweise kapitalersetzende Darlehen aus der Neuen Heimat abgezogen worden sind und außerdem Vermögensver schiebungen aus dem gemeinnützigen Bereich der „Neuen Heimat“ in den Bereich der „Neuen Heimat Städtebau“ vorgenommen worden seien. Gegenstand der Verhandlungen des Aufsichtsrates waren vermutlich auch Gerüchte, wonach Schiesser als Strohmann für Wohnungsspekulanten fungiere. Der Unternehmer ließ erneut durch seinen persönlichen Berater, Gottfried Wurche erklären, daß es keine Hintermänner gäbe. Die von Breit geäußerten Befürchtungen bezeichnete der künftige Chef der NH– Gruppe Jürgen Harvenstein als unverständlich: „Ich nehme an, daß wir etwas bessere Nerven haben als Herr Breit“. k.k.

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