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SI fordert Konferenz

■ Europäische Staaten ohne Atomwaffen sollen mehr Einfluß auf Rüstungskontrollgespräche haben / Resolution vorgelegt

Bonn (ap) - Die Führer der europäischen Mitgliedsparteien der Sozialistischen Internationale (SI) drängen auf eine Konferenz der Nicht–Kernwaffenstaaten in Europa, um ihr Interesse an Abrüstungsschritten zu unterstreichen. In einer am Donnerstag auf der Bonner SI–Ratstagung vorgelegten Resolution wird die Forderung damit begründet, die Westeuropäer könnten „ihre Verantwortung für Sicherheit nicht anderen übertragen“.Zum Auftakt erklärte SPD–Kanzlerkandidat Rau, die in Reykjavik erarbeiten Abrüstungschancen müßten genutzt werden. Der Gipfel habe gezeigt, daß es möglich sei, zu einer Vereinbarung über die vollständige Beseitigung der Mittelstreckenwaffen zu kommen, die Zahl der strategischen Raketen auf beiden Seiten zu halbieren und einen Atomversuchsstopp zu vereinbaren. Diese Möglichkeiten seien allerdings durch US–Präsident Reagans Festhalten an SDI blockiert worden. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Führer der britischen Labour Party, Kinnock, stellte Rau klar, der Wunsch der europäischen SI–Mitglieder nach mehr Mitsprache bei den Abrüstungsverhandlungen bedeute nicht, daß sie bei einem weiteren Gipfeltreffen mit am Tisch sitzen wollten.Kinnock vertrat die Ansicht, daß die durch Umweltzerstörung und -gefährdung hervorgerufenen Probleme Europas nicht durch weniger, sondern durch mehr Wachstum gelöst werden könnten. Aufgabe der Sozialisten sei es, aufzuzeigen, „wie Wachstum und Umweltschutz miteinander vereinbart werden können und wie Wachstum überhaupt möglich ist, in einer Welt, in der der Ruf nach strengeren Umweltnormen immer lauter wird.“ FORTSETZUNG VON SEITE 1

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