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Grüne mit „Strahlen–Heu“ im Landtag

■ Erste Fraktionssitzung der bayerischen Landtagsgrünen / Harmonische Wahl der gleichberechtigten Fraktionssprecher / Einzug in den Landtag mit „Kind und Kegel / Spektakuläre Heu–Aktion

Aus München Luitgard Koch

Rangeleien bei der Wahl der Fraktionsvorsitzenden gab es bisher bei der „frischgebackenen“ 15köpfigen Landtagsfraktion der bayerischen Grünen nicht: Einstimmig gewählt als gleichberechtigte Fraktionssprecher und -sprecherinnen wurden für ein Jahr der 38jährige Arbeitsrichter Hartmut Bäumer, engagiert in der Friedensbewegung, sowie die Münchner Soziologiestudentin Margarete Bause (27). Dritte im Bunde ist die Studienrätin Ulrike Wax– Wörner (41). Margarete Bause, die sich vor allem auch um eine gute Zusammenarbeit mit der grünen Rathausfraktion in München bemühen will, gilt als Verfechterin von feministischen Positionen der autonomen Frauenbewegung. Für die evangelische Religionslehrerin Wax–Wörner steht neben Frauenpolitik und Bildungspolitik auch noch die Friedenspolitik auf dem Programm. Für ihren Einzug am kommenden Mittwoch hat sich die grüne Landtagsfraktion bereits eine spektakuläre Aktion überlegt. „Fünf Abgeordnete werden das symbolisch tun, was von Staats wegen schon lange getan werden müßte, nämlich die Bauern entsorgen und entschädigen“. Um auf die Gefahren durch die Verfütterung des hochradiaktiven Heus hinzuweisen, wird heute beim grünen Bundestagskandidaten und Biobauern aus dem Berchtesgadener Land, Hias Kreuzeder, dessen Heu Werte bis zu 7.700 Bequerel aufweist, eine Wagenladung davon abgeholt. Mit dem Traktor, gesteuert von der grünen Landtagsabgeordneten aus Regensburg Ingrid Psimmas, geht es ab in die Landeshauptstadt. Die Päckchen mit dem „verstrahltem“ Heu sollen im Landtag auf die Tische der Abgeordneten verteilt werden. Zugleich sollen drei der „brisanten“ Kartons an Gorbatschow, Mitterand und Kohl verschickt werden. Die Grünen wollen morgen vom Münchner Marienplatz zusammen mit „Kind und Kegel“ am kommenden Mittwoch in den Landtag einziehen. Elterninitiativen und Friedensinitativen sind eingeladen, sie zu begleiten. Bei diesem „Massenaufgebot“ wird es wahrscheinlich bereits die ersten Schwierigkeiten geben. Nur fünf von 75 Plätzen auf der Besuchertribüne sind für die Grünen reserviert. Bei den Diäten will sich die neue Fraktion an die Basisbeschlüsse halten und nur einen Teil, höchstens 7.400 Mark brutto, beziehen. Der Rest soll an den Ökofond überwiesen werden.

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