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Spaziergänger stören Manöver

■ Pershing–II–Manöver „Carbon Archer“ in Baden–Württemberg dauert noch bis zum 8. November / Demos und „Stellungsbesuche“ an verschiedenen Orten / Friedensgruppen kündigen weitere Störaktionen an

Heidelberg (taz) - Demonstrationen und „Stellungsbesuche“ störten am Wochenende die Pershing–II–Manöver im Großraum Ansbach. In Neustadt–Eggensee fanden sich rund 200 Mitglieder der Friedensbewegung an der Pershing–Stellung ein. Eine Frau wurde dort von einem Amerikaner durch einen Schlag mit dem Gewehrkolben verletzt. In Heilsbronn nahm die Polizei am Samstag sechs Demonstranten wegen des „Eindringens in den militärischen Sperrbezirk“ fest. Am Sonntag wurde in Rothenburg ob der Tauber demonstriert und die Amerikaner in ihrer Raketenstellung in Moosbach gestört. Die Pershing–II–Einheiten aus Mutlangen halten sich nach Angaben der Ansbacher Beobachtungsgruppe der Friedensbewegung derzeit noch in Heilsbronn, Windsbach, Steinbach, Moosbach und Neustadt–Eggensee, Rothenburg o.d.Tauber, Schillingsfürst, Spielbach, Södelbronn und Insingen auf. Den Bürgermeister in Steinbach mußten Mitglieder der Friedensbewegung erst einmal darüber informieren, was sich im kleinen Wäldchen seiner Gemeinde an Manövern abspielte. Nach Einschätzung der Friedensbewegung wird das Manöver „Carbon Archer“ aus dem NATO–Kriegshauptquartier Ruppertweiler (Pfalz), einem unterirdischen, mehrere Stockwerke tiefen Bunker gelenkt. Im Pfälzer Wald üben außerdem zur Zeit starke Truppeneinheiten des Giftgaslagers Fischbach. Das Herbstmanöver dauert noch bis zum 8. November. Zur Beobachtung und Information über die Militärübung sind in Nürnberg (Tel. 0911/362633) und Ansbach (0981/15647) zwei Büros rund um die Uhr besetzt. Weitere Störaktionen der Manöver, mit denen man die Arbeit mit den Raketen verhindern und über die aktuellen „Kriegsvorbereitungen“ informieren will, haben die Friedensgruppen angekündigt. XZ

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