Initiative gegen Atomvertrag

Berlin (taz) - Eine deutsch–brasilianische Initiative zur Kündigung des deutsch–brasilianischen Atomvertrags haben die beiden Ex–Parlamentarier der Grünen Christa Reetz und Eckhard Stratmann nach einer Brasilienreise angekündigt. In den Bundesstaaten Rio de Janeiro und Sao Paulo beginne sich eine parteiunabhängige Bewegung gegen die Atomkraftwerke zu formieren, erläuterten die beiden gestern in Bonn. Der Protest richte sich sowohl gegen das von der US–Firma Westinghouse gelieferte AKW Angra I wie auch gegen die unter Federführung der deutschen KWU geplanten, bzw. bereits in Bau befindlichen Angra II und Angra III. Die Grünen im Bundestag und die PT/PV (Partei der Arbeiter/ Grüne) in Rio de Janeiro wollen im Frühjahr 1987 ihre Bundesparlamente auffordern, den Atomvertrag von 1975 zu kündigen. Damals war der Bau von acht AKWs in Brasilien durch die KWU vereinbart worden. Die staatliche brasilianische Atomgesellschaft Nuclebras hatte im August angekündigt, sie wolle den Atomvertrag neu verhandeln. Kurz zuvor hatte sich Brasiliens Staatschef Jose Sarney dafür ausgesprochen, nach Angra II und Angra III keine weiteren AKWs mehr zu bauen. Thos