: Zwangsbremsung für Cruise Missile
■ 100 britische Atomwaffengegner legten einen Marschflugkörper–Transport lahm Statt ins Manöver rollten die Transporter mit blockierten Rädern zurück ins Gehege
Aus London Rolf Paasch
Britischen Atomwaffengegnern der Organisation „Cruisewatch“ ist es erneut gelungen, einen Cruise–Missile–Konvoi bei seinem monatlichen Manöver zu stoppen. Der rund 20 Fahrzeuge starke Konvoi befand sich nach einem Routineausflug durch die Pampa Südenglands gerade auf dem Rückweg in den Nuklearstall von Greenham Common, als plötzlich ein LKW den Weg blockierte und 100 Demonstranten aus den Büschen brachen.“Wir haben dann bei zwei Tiefladern die hydraulischen Bremskabel durchgeschnitten, was zur totalen Bremse führt“, erklärte Cruisewatch–Aktivist Ian Lee der taz. Anschließend sprangen die Demonstranten auf den Sattelschleppern herum und bemalten sie. Der polizeiliche Begleitschutz war so mit der Reparatur des lahmgelegten Atomzuges beschäftigt, daß nur vier Demonstranten festgenommen werden konnten. Nach 90 minütigem Zwangsaufenthalt kroch der mit 16 leeren Cruise–Hülsen bestückte Konvoi schließlich im Schneckentempo und mit blockierenden Hinterrädern in den US–Stützpunkt zurück. Foto: Cruise Watch
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen