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Fluch der bösen Tat : Die Autolawine rollt zurück

■ Billiglohn bringt Billigpreise / Südkoreanische Autos: Die Japaner der 90er Jahre

Hamburg (vwd/taz) - Der Start koreanischer Autos in Deutschland steht kurz bevor. Spätestens zum kommenden Frühjahrsgeschäft dürfte die Autoindustrie Südkoreas, jüngster Sproß der weltweiten Kraftfahrzeugbranche, in der Bundesrepublik aktiv werden. Hyundai, die führende Automarke des Landes, unterhält schon einen Firmensitz in Offenbach und sucht für seine Fahrzeuge zur Zeit Händler. Da ein Einbruch in deutsche oder japanische Händlernetze dabei nur schwer möglich sein dürfte, konzentriert man sich auf Firmen aus den italienischen oder französischen Importorganisationen. Auf anderen europäischen Märkten sind koreanische Autoexporteure schon seit einigen Jahren tätig und verkaufen zum Teil recht gut. Aufmerksam wurde die Konkurrenz aber erst, als die Koreaner Mitte dieses Jahres auf dem kanadischen Markt zum Importeur Nummer eins avancierten. In der Bundesrepublik räumen Experten den „Newcomern“ aus Korea durchaus Chancen ein. Geboten wird „viel Auto fürs Geld“. Der Händlerspruch: „Das sind die Japaner der 90er Jahre“ erscheint durchaus realistisch. Rege Geschäftsbeziehungen zu japanischen Firmen bestehen in der Tat. Die bedeutendsten koreanischen Automobilhersteller haben entweder Kooperationsverträge mit japanischen Unternehmen oder beziehen zumindest einen Teil ihrer Fertigungskomponenten aus Japan. Von den Produktionskosten her gelten die koreanischen Automobilproduzenten als so günstig wie kein anderer Massenhersteller in der Welt. Fachleute sprechen davon, daß die Löhne in Korea etwa ein Fünftel des deutschen Niveaus ausmachen. Außerdem soll die Regierung in Seoul zur Ankurbelung der Fahrzeugproduktion die Löhne für die nächsten Jahre eingefroren haben. Gegenwärtig wird die Jahresproduktion der südkoreanischen Autoindustrie auf über 400.000 Einheiten geschätzt, wovon mehr als 70 Prozent in den Export gehen. Allein Marktführer Hyundai exportierte in den ersten neun Monaten dieses Jahres mehr als 210.000 Fahrzeuge. Viel Blech!

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