: Linker Bürgermeister Limas unterlegen
■ Bei den Gemeindewahlen in Peru konnte die APRA hohe Gewinne verzeichnen / Boykottaufruf und zahlreiche Attentate
Lima (afp) - Aus den Gemeindewahlen in Peru vom Sonntag ist die sozialdemokratische APRA–Partei von Staatspräsident Alan Garcia als Sieger hervorgegangen. Erstmals wird die Hauptstadt Lima einen sozialdemokratischen Bürgermeister haben. Laut Hochrechnungen des Fernsehens lag überraschend der 36jährige APRA–Kandidat Jorge Del Castillo mit 34,9 Prozent der abgegebenen Stimmen knapp vor dem bisherigen Amtsinhaber Alfonso Barrantes von dem Linksbündnis „Isquierda Unida“, auf den 32 Prozent entfielen. Die Stimmbeteiligung betrug in Lima 70 Prozent. Aus den anderen Landesteilen wurden ebenfalls Gewinne der APRA gemeldet. Sie konnte sich in ihren Hochburgen im Norden des Landes behaupten und nahm der „Vereinigten Linken“ die Bürgermeisterämter in den Andenstädten Huancayo, Cuzco und Puno ab. Scharfe Kritik an Präsident Garcia übten die beiden Verlierer der Kommunalwahlen in Lima. Am Vortag hatte in Huancayo, 311 Kilometer östlich von Lima, ein vierköpfiges Guerillakommando die APRA–Kandidatin Angelica Quintana Salvador ermordet. In dem zur Provinz Lima gehörenden Distrikt Miraflores wurde der unabhängige Kandidat für das Bürgermeisteramt, Celso Salinas, bei einem Sprengstoffanschlag schwer verletzt. In sechs Provinzen und 43 Distrikten der Andenregion konnten wegen der Guerillaaktivitäten keine Wahlen stattfinden. Die maoistische Guerillaorganisation „Leuchtender Pfad“ und die „Revolutionäre Bewegung Tupac Amaru“ (MRTA) hatten die Bevölkerung Perus aufgerufen, die Wahlen zu boykottieren.
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