: OPEC strebt Richtpreis an
■ Der Richtpreis pro Barrel Rohöl soll auf 18 Dollar festgesetzt werden Durchsetzung dieses Beschlusses ist noch offen / Derzeitige Förderquoten werden überschritten
Quito (taz/dpa) - Das Preiskomitee der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat jetzt in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito die Empfehlung ausgesprochen, wieder zum System des OPEC–Richtpreises zurückzukehren. Er soll auf 18 Dollar je Barrel (159 l) festgesetzt werden. Damit versucht die OPEC erneut, ihre Ölexportprobleme in den Griff zu bekommen - wie man es aber bewerkstelligen will, durch eine Mengenbegrenzung wieder eine befriedigende Preispolitik auf dem Weltmarkt zu ermöglichen, bleibt weiterhin unklar. Das Treffen und die Verein barung waren auf Initiative des neuen saudischen Ölministers Hischem Nazer zustandegekommen, der vor zwei Wochen die Nachfolge Ahmed Yamanis angetreten hatte, selbst in Quito jedoch nicht teilnehmen konnte. Nazer verfolgt eine Politik höherer Ölpreise, im Gegensatz zu Yamani, der durch große OPEC– Exportmengen und niedrige Preise die Konkurrenz–Staaten der Organisation in die Knie zwingen wollte. Die Entlassung Yamanis hatte die Ölpreise kurzfristig in die Höhe getrieben, weil der Handel eine zügige Neuorientierung der OPEC–Politik nicht ausschloß; dies insbesondere aufgrund der sofortigen Initiative Nazers, eine Dringlichkeitssitzung des Preiskomitees zu fordern. Eine Durchsetzung der Politik höherer Preise wird freilich davon abhängen, ob die OPEC–Mitglieder zu nachhaltigen Produktionsdrosselungen bereit sind. Die derzeit gültigen Förderquoten (16,8 Millionen Barrel/ Tag) werden von mehreren Ländern überschritten. Über die Empfehlung muß die OPEC–Vollversammlung am 11.12. in Genf befinden. Geht sie durch, könnte der Richtpreis am 1.1. in Kraft treten, erklärte ein OPEC–Sprecher. ulk
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