: Stimmen der „Apo–Enkel“
■ Die Nachrichtenagentur ap hat Kommentare von jüngeren Besuchern des SDS–Kongresses zusammengetragen:
„Denen geht der Realismus ab. Die merken nicht, daß für uns die Niederlage der Friedensbewegung viel wichtiger ist als die alte SDS–Debatte. Jetzt stehen die da vorn, bringen alte Thesen, machen sich oft nicht mal die Mühe, dafür neue Worte zu finden.“ (ein junger Politologe) „Wenigstens wird hier über Inhalte gesprochen, das macht mir ein bißchen Mut. Die politische Kultur verkommt doch. Die sind kleiner und unscheinbarer, als man sie sich vorstellt, wenn man nur ihre Bücher gelesen hat. Aber wandelnde Theoriewracks sind sie nicht.“ (ein Jurastudent aus Hannover) „Was soll denn das hier, ist das eine Therapie gegen die Midlife–Crisis, oder wollt ihr noch was bewirken? Wenn ihr ein Angebot zu den jetzigen Problemen hättet, würdet ihr anders auftreten, das hier ist ein matter Abglanz dessen, was mal war. Genügend von euch schauen so aus, als wenn sie im Westend eine Villa hätten, wo sie in romantisch verklärten Erinnerungen an die APO–Zeit schwelgen.“ (ein 25jähriger Politiologie–Student aus Frankfurt)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen