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Mit Hochstimmung in den Bankrott

■ Auf dem EG–Gipfel in London drückten sich die Staatschefs um die Themen Agrar– und Finanzpolitik

London(ap/dpa/taz) - Mit guter Laune und Eintracht brachten die Regierungschefs der EG am Samstag in London ihr 35. Gipfeltreffen zu Ende. Zu einem „Gipfel der Harmonie“ war das Treffen geworden, da man über die heißen Eisen Agrar– und Finanzpolitik gar nicht erst diskutiert hatte. Der Bankrott, auf den die EG im nächsten Jahr zusteuert, wurde kurzerhand ausgeklammert, ebenso wie die immer teurer werdende Überschußverwaltung in der Landwirtschaft. Stattdessen konzentrierte man sich auf den Kampf gegen die großen Übel der Welt: Terrorismus, Drogen und - natürlich - AIDS sollen mit gemeinsamer Kraft bekämpft werden. In dieser harmonischen Athmosphäre konnten auch Kohl und Mitterrand ihr besonderes Anliegen durchsetzen, eine Passage zur Asylpolitik in die Gipfelerklärung aufzunehmen, die sich gegen die Aufnahme von „Wirtschaftsflüchtlingen“ in die EG ausspricht. Kohls Wunsch, die EG solle eine Finanzhilfe von 600 Millionen ECU (rund 1,3 Milliarden Mark) für die Türkei freigeben, wurde allerdings nicht erfüllt. Diese Finanzhilfe war nach dem Militärputsch vor sechs Jahren auf Eis gelegt worden. Die Krönung des Gipfels bildete schließlich die Abschlußpressekonferenz, auf der sich Frau Thatcher ausdrücklich hinter die in Bedrängnis geratene US–Regierung stellte: „Alles, was Amerika schwächt, schwächt Europa.“ -sim–

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