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Billiger Gänsebraten war eine „Ente“

■ Reale „Alarmgeber“–Gänse aus US–Militärdepot wurden als Weihnachtsbraten angeboten

Berlin (taz) - Ein zwar höchst amtlich aussehendes, jedoch fingiertes Schreiben fanden letzten Freitag ca. 300 Bamberger Familien in ihren Briefkästen. Unterschrieben von dem angeblichen Verbindungsoffizier T.H. Geoffrey vom „1st Armored Division Bde Bamberg“ wurde den „lieben Bambergerinnen und Bambergern“ ein weihnachtliches Freundschaftsangebot gemacht: „Weihnachten steht vor der Tür! Für uns ein Grund, die Freundschaft und die Verständigung zwischen den amerikanischen Soldaten und der Bamberger Bevölkerung zu festigen. Deshalb laden wir Sie recht herzlich zu einer Freundschaftsaktion am Samstag, dem 13. Dezember 1986 nach Dörrnwasserlos (Landkreis Bamberg) ein. Nahe bei Dörrnwasserlos (nordöstlich von Schesslitz) befindet sich ein US– amerikanisches Militärdepot. Seit ungefähr einem Jahr ist die US–Army dazu übergegangen, Gänse als Alarmgeber für diese Anlage einzusetzen. Da Gänse jedoch nur bis zu einem bestimmten Alter (maximal ein Jahr) für diese Aufgabe geeignet sind, sehen wir uns gezwungen, die Tiere nach Ablauf dieser Zeit zu veräußern. Als einer der wenigen Empfänger dieses Schreibens erhalten Sie das Vorzugsangebot, Ihre Weihnachtsgans günstig zu erstehen. Es liegt eine von 120 frisch geschlachteten Gänsen zum Freundschaftspreis von DM 20 für Sie bereit. Zusätzlich bieten wir Ihnen die Möglichkeit, unsere Einrichtungen auf dem Depot zu besichtigen und sich mit Christstollen und Glühwein zu stärken. Gleichzeitig können Sie mithelfen, den hier - fern von ihrer Heimat diensttuenden Soldaten - ihren Aufenthalt etwas angenehmer zu gestalten. Der Erlös dieser Freundschaftsaktion kommt dem Förderverein deutsch–amerikanischer Freundschaft e.V. zu Gute.

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