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Andrej Sacharow und das AKW

■ Der sowjetische Oppositionelle für „100 Sicherheit“ der AKWs / Seine Freilassung ein Test?

Berlin (taz) - Der aus seiner Verbannung in Gorki nach Moskau zurückgekehrte sowjetische Oppositionelle Andrej Sacharow will bei seiner künftigen wissenschaftlichen Tätigkeit unter anderem daran mitarbeiten, die Atomkraftwerke „hundertprozentig sicher“ zu machen. In einem Interview mit dem Spiegel bezeichnete er die Atomenergie als unverzichtbar: „Ich denke, daß die Menschheit nicht ohne Kernenergie auskommt.“ Den Reaktorunfall von Tschernobyl nennt Sacharow eine „schreckliche Katastrophe“. Sacharow geht auch auf die Menschenrechtssituation ein und fordert die Freilassung von weiteren „Gewissensgefangenen“. Es sei ein Widerspruch, daß die sowjetische Gesellschaft offener und transparenter werde, „gleichzeitig aber die Leute in Haft sind, die gerade diese Transparenz in bezug auf die Menschenrechte verlangt haben“. Er kritisierte außerdem das SDI–Programm der USA. Hier stimme er mit dem offiziellen Standpunkt der sowjetischen Führung überein. Seine Befreiung aus der Verbannung sieht er selbst als Exempel der neuen Gorbatschow– Linie. „Vielleicht ist meine Befreiung sogar ein Test, wie die Veränderungen unter Gorbatschow in der Sowjetunion laufen werden. Darin sehe ich nichts Schlechtes.“

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