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I N T E R V I E W Indirekt Einfluß nehmen

■ Helmut Schäfer, außenpolitischer Sprecher der FDP, zum Verhalten der Bundesregierung in der Geiselaffaire

taz: Würden Sie der Bundesregierung raten, Hamadeh gegen die beiden entführten Deutschen auszutauschen? Schäfer: Priorität Nummer Eins muß jetzt für uns sein, alles zu tun, um die beiden Menschenleben zu retten. Ich halte eine öffentliche Debatte über die Frage Austausch oder nicht zum jetzigen Zeitpunkt für schädlich. Sie würden also Hans–Jochen Vogel widersprechen, der dafür plädierte, nicht nachzugeben? Ich würde niemandem zustimmen, der jetzt bereits endgültige Vorschläge macht. Wir müssen erstmal klären, wo sitzen die Urheber der Entführungen und wie kann man mit denen ins Gespräch kommen? Man kann doch erst Einfluß nehmen, direkt oder indirekt, wenn man weiß, mit welcher der zahlreichen Gruppen man es zu tun hat. Was verstehen Sie unter „indirekt Einfluß nehmen“? Zum Beispiel über Mittelsmänner. Der Repräsentant eines britischen Bischofs hat sich da schon angeboten. Es ist im Gespräch, daß Jürgen Möllemann nach Beirut fliegen wird, um zu vermitteln... Schwer zu sagen, ob das etwas bringen wird. Jürgen Möllemann kennt den Libanon auf jeden Fall sehr gut. Aber auch ich habe da gute Kontakte und auch Norbert Gansel von der SPD. Was halten Sie von der amerikanischen Forderung, Hamadeh sofort an die USA auszuliefern? Da müssen noch viele rechtliche Seiten geklärt werden. Die Vereinigten Staaten sollen bitte verstehen, daß es hier um das Leben von zwei Deutschen geht. Als es darum ging, die amerikanischen Geiseln vom Iran freizubekommen, haben sie sich ja auch nicht ganz gradlinig verhalten. Interview: Tina Stadlmayer

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