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Polizei übt Strommastenkippen

■ Geheimaktion der bayerischen Behörden aufgeflogen: Katastophenschutzübung Strommast kippt für heute geplant

München (ap) - Eine zunächst streng geheim geplante Katastrophenschutzübung des bayerischen Innenministeriums, bei der heute in Olching bei München ein Anschlag auf eine Bundesbahnstrecke simuliert werden soll, hat bereits einen Tag davor zu politi schen Auseinandersetzungen geführt. Unter Berufung auf „empörte Mitarbeiter“ des Innenministeriums teilten die bayerischen Grünen am Freitag mit, mit riesigem technischen Aufwand solle der „ganz spezielle Katastrophenfall“ geprobt werden. Das Szena rio sieht den Grünen zufolge so aus: Atomkraftgegner fällen einen Strommast. Dadurch wird ein Zug zum Entgleisen gebracht und mehrere hundert Menschen werden getötet oder verletzt. Die Grünen bezeichneten die Aktion als Diskreditierung des gesamten Widerstandes gegen die umstrittene WAA in Wackersdorf. Das Innenministerium reagierte außerordentlich ungehalten auf die vorzeitige Bekanntmachung. Es sei sehr bedauerlich, daß eine Partei, die im bayerischen Landtag vertreten sei, den Behörden bei der Vorbereitung einer Erste–Hilfe–Übung „in den Rücken fällt“. Derartige Probeläufe dürften nicht vorzeitig angekündigt werden, wenn sie sinnvoll sein sollten. Die Grünen kündigten an, heute gegen die Aktion zu protestieren und sich „zum Schutz der Strommasten“ in Olching einzufinden. „Es geht nicht an, daß derart teuere Masten zum Spaß umgesägt werden.“ Der Sinn dieser Übung liege vor allem darin, der Bevölkerung nicht auszudenkende Gefahren durch die Atomkraft– und Wackersdorfgegner vor Augen zu führen. Besonders verwerflich sei, daß gegenüber dem technischen Hilfswerk, Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr der Eindruck erweckt werden solle, es handele sich um einen Ernstfall. Die Übung soll bei Olching im Landkreis Fürstenfeldbruck im Bereich der Bundesbahnhauptstrecke Augsburg–München stattfinden.

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