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El Salvador: Lasergesteuerte Raketen gegen Zivilbevölkerung

■ Guerilla bietet Freilassung einer Geisel an, falls das Rote Kreuz ins bombardierte Dorf kann

Berlin/San Salvador (taz/afp) - Wie der salvadorianische Guerillasender Radio Venceremos meldet, wurden bei einem Luftangriff auf das Dorf Laguna Seca in der Provinz San Miguel im Osten des Landes sieben Zivilpersonen, darunter drei Kinder, getötet. Bei diesem Angriff habe die salvadorianische Armee zum erstenmal Hubschrauber mit lasergesteuerten Raketen gegen die Bevölkerung eingesetzt. Das neue Waffensystem habe die US–Armee Ende letzten Jahres geliefert. Die Regierung habe sich geweigert, dem internationalen Roten Kreuz und anderen humanitären Organisationen Zugang zum be troffenen Gebiet zu gewähren. Die Führung der FMLN–Guerilla bot über „Radio Venceremos“ an, den entführten Bürgermeister des Dorfes Osicala freizulassen, wenn die Regierung den Hilfsorganisationen den Zugang erlaube. Das Angebot sei bisher von der Regierung und der Armeeführung nicht angenommen worden. Ein weiteres Entführungsopfer der Guerilla, der ehemalige Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde von El Salvador, Oberst Omar Avalos, soll in dieser Woche gegen 57 politische Häftlinge ausgetauscht werden. Wie der Erzbischof von San Salvador, Arturo Rivera y Damas, am Sonntag nach der Messe in der Kathedrale der Hauptstadt erklärte, handelt es sich bei den Häftlingen vorwiegend um Gewerkschafter und Mitglieder humanitärer Organisationen. 39 ehemalige Guerillakämpfer waren am vergangenen Donnerstag bereits freigelasssen worden. Der Austausch war ebenfalls von der katholischen Kirche vermittelt worden. Rivera begrüßte außerdem die Waffenruhe der Guerilla am Sonntag, um eine nationale Impfaktion für Kinder zu ermöglichen. Er kritisierte, daß die Aufständischen mehrere Personen verschleppt hätten, um beträchtliche Geldsummen zu erpressen. thos

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