: Glotz gegen „Rot–Grün–Gequassel“
Bonn (ap) – SPD–Bundesgeschäftsführer Glotz hat sich gegen innerparteiliches „Gequassel über Personen und Rot–Grün“ gewandt und statt einer taktischen eine mehr inhaltliche und programmatische Diskussion über die Zukunft der Sozialdemokratie gefordert. Glotz warnte am Montag davor, „nach rechts oder nach grün zu schielen“. Wenn die SPD die strukturelle Mehrheitspartei werden wolle, müsse sie der Union und FDP vorschwebenden „zweiten Restauration“ ein eigenes „Projekt für die neunziger Jahre entgegensetzen“. Als Elemente eines solchen Zukunftsentwurfs nannte Glotz ein umfassendes Konzept einer zweiten Phase der Entspannungspolitik, die konsequente Bekämpfung einer „Politik der Zwei–Drittel– Gesellschaft“ und eine ökologische und soziale, nicht nur technische Neudefinition des Fortschrittsbegriffs. Glotz, der sich selbst als „Eierlegende Woll–Milch–Sau“ bezeichnete, nannte eine Aufteilung der organisatorischen Arbeit auf einen Generalsekretär und einen Bundesgeschäftsführer sinnvoll. Der Frage, ob er eine vorgezogene Entscheidung über die Neubesetzung der SPD–Spitze für sinnvoll halte, wich er aus. Der SPD–Politiker und IG Chemie–Vorsitzende Rappe forderte unterdessen von dem saarländischen Ministerpräsidenten Lafontaine ein eindeutig positives Bekenntnis zur NATO.
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