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Q U E R S P A L T E Lottokönige

■ Die meisten tippen, zwei haben ständig Glück

Jede Woche das gleiche Spiel: Tippen, Zahlen, Warten, Hoffen. Die Chance, den Hauptgewinn zu erwischen, ist klein, aber größer als Null. Ein lebenslanger Traum? Es geht auch anders: Lottokönig werden, ohne zu tippen. Zwei in NRW haben es geschafft. Allerdings: Für entlassene Stahlarbeiter verspricht der gemeine Tippschein mehr. Ihnen mangelt es an wichtigen Voraussetzungen. In jedem Fall muß man Politiker sein. CDU oder SPD, das ist egal. Günstig ist die Mitgliedschaft im Verwaltungsrat der Westdeutschen Landesbank. Unabdingbar der Wille der jeweiligen Partei, den eigenen Mann ziehen zu lassen. Die Belohnung: Geschäftsführer der westdeutschen Lotteriegesellschaft: 260.000 DM Jahresgehalt und noch einmal rund das gleiche an Nebenverdiensten. Die West–LB ist wichtig, weil der Spender des Geldsegens, die Westdeutsche Lotterie GmbH, eine hundertprozentige Tochter der landeseigenen Bank ist. Vertreter der Bank und des Düsseldorfer Finanzministeriums berufen die beiden Geschäftsführer. Vor Jahren war ein CDU–Mann an der Reihe: Dr. Theodor Schwefer, Ex–Landtagsabgeordneter. Nun fiel das schwere Los auf den SPD–Landtagsabgeordneten Rainer Maedge. Eins verbindet Maedge mit Schwefer: Das Lottogeschäft kannten beide allenfalls vom Tippschein her. Jakob Sonnenschein

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